Impfungen

In unserem Körper ist das Immunsystem für die Abwehr von Keimen zuständig. Kommt es mit einer Bakterie oder einem Virus in Kontakt, schaut es sich den Feind an und entwickelt dann die Druckvorlage für eine genau passende Waffe (Antikörper).

Anschließend geht die Herstellung dieser Waffe in Serie und steht im Kampf gegen den Keim zur Verfügung.

Der Entwicklungsprozess der Druckvorlage dauert allerdings einige Zeit, und inzwischen vermehren sich die Keime. Es kann zur gefährlichen Schädigung des Körpers kommen, die im schlimmsten Fall zu bleibenden Schäden oder zum Tod führt.

Eine Impfung zeigt dem gesunden Körper die gefährlichen Krankheitserreger, entweder in nicht–krankmachender, lebender Form oder mit bereits abgetöteten Keimen (Lebendimpfung/Totimpfung).

Nun kann das Immunsystem in aller Ruhe die Druckvorlage für den Gegenangriff entwickeln und sie in den Schrank stellen, bis sie gebraucht wird.

Im Krankheitsfall wird sie hervorgeholt, und die Massenproduktion der Abwehr kann sofort starten. Die Keime werden abgetötet, bevor sie sich vermehren können.

Da bei einer solchen Impfung das Immunsystem aktiv wird, nennt man sie Aktivimpfung.

Eine einzige Impfung  reicht meist nicht aus, um den Körper zu überzeugen, die Druckvorlagen über lange Zeit aufzubewahren. Es wird daher innerhalb kurzer Zeit mehrmals geimpft (Grundimmunisierung).

Da das Immunsystem alle paar Jahre die Schränke aufräumt und wegwirft, was es nicht gebraucht hat, müssen viele Impfungen nach einer bestimmten Zeit zur Erinnerung noch mal gegeben werden (Auffrischungsimpfung).

Vom Augenblick der Impfung bis zum Fertigstellen der Druckvorlage vergehen einige Wochen. In dieser Zeit ist der Körper noch nicht gegen die Krankheit geschützt.

Muss der Schutz sofort da sein, weil man z.B. eine Verletzung hat (Tetanus), kann man auch fertige Antikörper spritzen, die sofort ihre Arbeit aufnehmen, aber nach wenigen Wochen verbraucht sind.

Da das Immunsystem hierbei nur passiv zusieht, nennt man diese Impfung Passivimpfung.

Um nach Verbrauch der Passivimpfung dauerhaft geschützt zu sein, wird oft gleichzeitig die Aktivimpfung gegeben, die dann später die Verteidigung übernimmt (Simultanimpfung).

Sehen wir uns nun z.B. die Grippeimpfung an, besteht sie aus Oberflächenbestandteilen des Grippevirus, nicht aus ganzen, lebenden Viren. Es handelt sich also um einen Totimpfstoff (…ja, diese Bezeichnung ist etwas unglücklich…).

Wir zeigen dem Körper mit den Oberflächenbestandteilen des Virus, wie der Böse von außen aussieht und sagen ihm, dass er draufhauen soll, wenn er jemanden in diesem Mantel sieht.

Da dafür das Immunsystem aktiv werden muss, ist die Grippeimpfung eine Aktivimpfung.

Unsere Empfehlung:

Damit Sie die kalte Jahreszeit gut überstehen, lassen Sie sich im Zeitraum Oktober/November bei Ihrer Hausärztin / Ihrem Hausarzt eine Grippeschutzimpfung geben. Dies gilt besonders, wenn Sie über 60 Jahre alt oder chronisch krank sind.